Zu Besuch bei der Streunerhilfe Sizilien

Nach einer langen Fahrt sind wir – Nina, Matthias und Lennon – am 14. April 2018 mit einem vollbepackten Auto bei der Streunerhilfe Sizilien in Menfi angekommen. Wir wurden gleich herzlich von allen begrüsst und fühlten uns sehr willkommen. Niemand von uns ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass wir gleich mittendrin statt nur dabei sind. Bianca erzählte uns, dass sie am Morgen unweit von unserem Appartement vier Welpen gefunden haben. Als wir dann am Abend die Gegend erkundet haben, lief uns ein kleiner Vierbeiner über den Weg. Er war sehr zutraulich, bis ihn ein anderes Fahrzeug erschreckt hat und er davon lief. Wir haben gleich mit Bianca telefoniert und sie meinte: «Versucht den Hund einzufangen!». Wir hätten nicht gedacht, dass wir ihn tatsächlich wieder finden, denn es war mittlerweile schon dunkel. Aber nach einiger Zeit und intensiver Suche dann die erfreuliche Nachricht: Das kleine Mädchen wurde auf einem Feldweg gefunden und eingefangen. Sie kam direkt zu uns, war zutraulich und wedelte wie verrückt mit der Rute. Als hätte sie gewusst, das sie jetzt gerettet wird. Es war faszinierend und traurig zugleich als wir das völlig abgemagerte Mäuschen, das nun den Namen Lilly trägt, in den Armen hielten. Als wir nach der Rettungsaktion erschöpft in unserem Appartement ankamen, stellten wir «entsetzt» fest, dass Lilly gar nicht der Hund war, den wir gesehen hatten. Der Welpe war schwarz mit einem weissen Gesicht und Lilly war weiss mit einem schwarzen Gesicht. Also haben wir gleich Bianca wieder angerufen und vereinbart, dass wir am nächsten Morgen nochmals auf die Suche gehen.

 

Am nächsten Morgen räumten wir dann erstmal unser Auto, das voller Spenden war, aus. Anschliessend ging es auf die Suche nach dem vermissten Welpen. Wir waren erst nicht erfolgreich, doch dann gab uns ein super netter Schäfer den entscheidenden Hinweis. In einem Artischockenfeld nahe des Feldweges haben wir dann nicht nur einen sondern gleich zwei weitere Welpen gefunden. Sie sind jetzt alle bei der Streunerhilfe und werden dank Paten versorgt. Wir freuen uns, dass sie nun eine Chance auf ein schönes Leben haben. Anschliessend fuhren wir mit Bianca zu den frei lebenden Katzenkolonien, die wir mit ihr zusammen füttern durften. Danach ging es ins Rifugio zu den Hunden. Wir haben sie alle kennengelernt, geknuddelt und jeden einzelnen mit Leckerli versorgt. Alle so liebe, freundliche und hübsche Hunde. Am Nachmittag besuchten wir Francesca, die die Kleinsten versorgt. Es war ein sehr ergreifender Moment, als wir unsere Patenhunde kennenlernten. Leider leben von den ursprünglich sechs Welpen, die in einer Tüte ausgesetzt wurden, nur noch zwei und um einen weiteren steht es ziemlich schlecht. Ich werde nie verstehen, wie man so kleine Wesen einfach wie Müll wegwerfen kann. Leider ist während unserem Aufenthalt auch Kimmi verstorben und die kleine Kelly muss nun allein kämpfen. Wir hoffen so sehr, dass sie es schafft.

 

Am nächsten Tag stand ein Besuch bei Asia an. Sie hatte Lennon bei sich aufgenommen und aufgezogen. Sie ist ein super Mensch mit einem grossen Herz. Wir sind ihr unendlich dankbar für alles. Das Wiedersehen von ihr und Lennon war herzergreifend, traurig und schön zugleich. Ein Moment, den man kaum in Worte fassen kann. Wir verbrachten mit ihr die letzten Tage bis zu unserer Abreise.

Kaum angekommen, neigten sie die aufregenden Tage voller unvergesslicher Eindrücke und einer Achterbahn der Gefühle auch schon wieder dem Ende entgegen. Nach einem letzten schönen Abend ging es am nächsten Tag mit vier Welpen im Gepäck zurück nach Deutschland. Fazit: Wir kommen auf jeden Fall wieder!

 

Autorin: Nina