Für Dagmar ist der Auslandtierschutz sehr wichtig

«Ich bin mit Hunden aufgewachsen. Erst hatten wir Collies dann Leonberger und Hovawarts, und dann kam der erste Herdenschutzhund: Coco eine Pyrenäenberghündin. Auf sie folgten Claire und Ursi. Durch Zufall bin ich 2012 auf das Profil von Bianca gestossen. Die tollen Bilder ihrer Maremmani stachen mir sofort ins Auge und so begann unsere Freundschaft. 

 

Bianca versorgte damals schon Strassentiere auf Sizilien. Unter anderem auch die trächtige Strassenhündin Paola. Um ihr bei der Versorgung zu helfen, gründeten wir zusammen auf Facebook eine Hilfeseite und sammelten Spenden für die kleine Hundefamilie. Gleichzeitig hatte ich aus Biancas letztem Maremmano-Wurf einen Rüden adoptierte. Als ich nach Sizilien flog, um meinen Romeo zu holen, hatte ich auch erste Spenden von unserer Tierschutzgruppe dabei.


Bianca arbeitete damals mit einem Tierschutzverein vor Ort zusammen und wir halfen mit, für die Hunde ein Rifugio zu errichten. Wir bezahlten Tierarztrechnungen und kümmerten uns um Futterlieferungen. Durch unsere Zusammenarbeit konnte das Strassenhundproblem vor Ort etwas kontrolliert werden und auch die Katzen in den frei lebenden Kolonien wurden nach und nach kastriert. Um noch besser helfen zu können, gründeten wir schliesslich einen Verein – die Streunerhilfe Sizilien e.V.. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir mit Hilfe von sehr vielen tollen Unterstützern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich mittlerweile wirklich viel erreicht haben. Heute arbeiten wir mit mehreren Tierschützern und Vereinen vor Ort zusammen und tragen mit Kastrations- und Sensibilisierungskampagnen dazu bei, dass sich die Strassenhundproblematik weiter verbessert. Aber der Weg ist noch lang. Während der Ferienzeit erhalte ich oft mehrere Anrufe pro Tag von Touristen, die sich damit konfrontiert sehen. Manchmal können wir nur mit einem Rat helfen, aber manchmal auch mit einer Tat. 

 

Wenn ich nicht gerade Notrufe entgegennehme, vermittle ich Hunde, koordiniere ich Pflegestellen, kümmere ich mich um Spenden, beantworte ich Anfragen und informiere ich rund um den Verein. Zudem versuche ich jedes Jahr mindestens einmal mit meinen Freundinnen Silvia und Elfriede nach Sizilien zu fliegen, um vor Ort zu helfen, wo wir können, und um liebe Freunde zu treffen. 

 

Mittlerweile haben wir auch einen zweiten Maremmano adoptiert. Gioia verbrachte ihr erstes Lebensjahr auf der Strasse und gebar dort ihre Welpen. Für diese fanden wir tolle Adoptanten und Gioia kam vor über zwei Jahr zu uns. Sie und Romeo sind ein Dreamteam und bewachen Haus und Hof, Pferde und ihre Menschen. Mir ist es wichtig, mich im Auslandtierschutz zu engagieren. Auch wenn ich öfter höre: «Man kann ja eh nicht allen helfen.» Das ist richtig, aber auch wenn man von 100 Tieren nur 5 helfen kann, ist es die Mühe allemal wert!» Dagmar